Komplementär-Glossar


Was bedeutet eigentlich …? Finden Sie hier kurze Definitionen und Erklärungen zentraler Begriffe in alphabetischer Reihenfolge.

Alternativmedizin

Alternativmedizin ist ein Überbegriff, der unterschiedliche Heilpraktiken und traditionelle Medizinsysteme umfasst, die nicht Teil der etablierten Medizin (Schulmedizin) sind. Die Vertreter der Alternativmedizin sehen diese meist getrennt von der etablierten Medizin und betrachten ihre Heilmethoden häufig als Alternative dazu.

CAM

CAM steht für „Complementary and Alternative Medicine“. Das wird übersetzt mit Komplementär- und Alternativmedizin, kurz KAM. Der Sammelbegriff umfasst die ganze Bandbreite von unterschiedlichen traditionellen Medizinsystemen, Heilpraktiken und Produkten, die nicht Teil der etablierten Medizin sind.

Energiemedizin

Der Begriff Energiemedizin fasst alle Methoden zusammen, die physikalische Größen wie elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder, Schallwellen, mechanische Vibrationen oder Lichtquellen nutzen. Hinzu kommen Methoden, die so genannte feinstoffliche Energien oder Felder einsetzen, die in der Physik unbekannt und nicht messbar sind. Im Rahmen der Energiemedizin kommen häufig Geräte zum Einsatz.

Empowerment

Empowerment bedeutet Selbstermächtigung. Im Gesundheitswesen sind damit therapeutische Strategien und Maßnahmen gemeint, welche die Selbstbestimmung des Menschen erhöhen. Es geht darum, dass Menschen darin bestärkt werden, ihre vorhandenen Ressourcen für die Gesundheitsförderung zu nutzen.

Erfahrungsmedizin

Erfahrung ist ein notwendiger Bestandteil jeder medizinischen und therapeutischen Arbeit mit Patienten. Erfahrungsmedizin (Erfahrungsheilkunde) ist ein Überbegriff für verschiedene, meist traditionelle Heilmethoden, die sich in der Praxis für ihre Anwender bewährt haben. Stehen hinter der naturwissenschaftlich begründeten Medizin Experimente und wissenschaftliche Theorien, so stehen hinter tradierten Heilmethoden Erfahrung und Überlieferung.

Ganzheitsmedizin

Ganzheitsmedizin signalisiert das Bemühen, kranke Menschen mit geeigneten Heilmethoden umfassend zu behandeln. Dazu berücksichtigt der Therapeut oder Arzt zum Beispiel den Lebensstil, das individuelle Wohlbefinden oder die soziale Umwelt eines Menschen. Der Mensch als komplexes Wesen wird in den Mittelpunkt gestellt. Die Kooperation mit der etablierten Medizin und die Zusammenarbeit von Experten aus verschiedenen Disziplinen sind Ansätze der Ganzheitsmedizin.

Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit umfassend. Demnach ist Gesundheit das subjektiv empfundene physische, geistige, seelische und soziale Wohlbefinden und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung.

Gesundheitsberuf

Gesundheitsberufe sind gesetzlich geregelte Berufe, die im Gesundheitswesen angesiedelt sind. Sie nehmen im Wesentlichen die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wahr. Gesundheitsberufe zeichnen sich durch einen Tätigkeits- bzw. Berufsvorbehalt, einen Bezeichnungsvorbehalt und durch einen Ausbildungsvorbehalt aus. Beispiele für Gesundheitsberufe sind Arzt, Apotheker, Psychotherapeut, Physiotherapeut usw.

Gesundheitsförderung

Unter Gesundheitsförderung versteht man Maßnahmen, welche die Faktoren, die sich auf die Gesundheit auswirken, positiv beeinflussen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen setzen am Lebensstil der Menschen an und sollen individuelle Gesundheitsressourcen stärken. Die drei Säulen der Gesundheitsförderung sind Bewegung, Ernährung und Entspannung.

Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz bedeutet, dass ein Mensch über das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten verfügt, Gesundheitsinformationen zu finden, zu beurteilen und für sich im Alltag einzusetzen – sei es, um die Gesundheit zu erhalten oder mit Erkrankungen umgehen zu können. Es geht darum, Entscheidungen in Gesundheitsfragen treffen zu können und die Lebensqualität zu verbessern oder zu erhalten. Bildung und Zugang zu fundierten Informationen sind für die Gesundheitskompetenz wichtig.

Hausmittel

Ein Hausmittel ist ein einfaches Mittel oder eine Maßnahme zur Besserung von Befindlichkeitsstörungen und Beschwerden. Da es sich dabei häufig um im Haushalt gebräuchliche Dinge wie zum Beispiel Topfen, Essig, Kartoffeln, Wasser, Gewürze und Kräuter handelt, ist auch von der Küchenapotheke die Rede.

Integrative Medizin, Integrativmedizin

Die Begriffe Integrative Medizin oder Integrativmedizin werden verwendet, um den Prozess der Integration komplementärer Heilmethoden in die konventionelle Medizin zu betonen. Dabei spielen die Kooperation mit der klassischen Medizin und die wissenschaftliche Erforschung dieser Heilmethoden eine wichtige Rolle.

Komplementärmedizin

Komplementärmedizin ist ein Überbegriff und umfasst sowohl traditionelle Heilmethoden als auch neu entwickelte unkonventionelle medizinische Verfahren. Es handelt sich um eine Ablösung des Begriffes Alternativmedizin. Komplementärmedizin soll signalisieren, dass die Methoden nicht als Alternative zur konventionellen Medizin angesehen werden, sondern als Ergänzung.

Medizinsystem

Ein Medizinsystem besteht aus unterschiedlichen Heilmethoden, die in einem mehr oder weniger systematischen Zusammenhang stehen. Die Heilmethoden sind Bereichen wie Heilmittel, Ernährung, Bewegung und Berührung zuzuordnen oder setzen an der Psyche an. Beispiele für Medizinsysteme sind die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Ayurveda.

Mind/Body Medicine

Im Rahmen der so genannten Mind/Body Medicine werden Heilmethoden zusammengefasst, die von der Beeinflussbarkeit der Gesundheit und des Wohlbefindens durch Denken, Fühlen und Erleben ausgehen. Das Feld der Mind/Body Medicine ist weit und schließt Meditation, Gebete, Körperübungen, aber auch den Einsatz von Musik und verhaltenstherapeutische Maßnahmen ein.

Naturheilkunde

Im Rahmen der Naturheilkunde setzt der Therapeut oder Arzt Kräfte und Substanzen ein, die in der Natur vorkommen. Die Behandlungen erfolgen durch den gezielten Einsatz von Licht, Luft, Wärme und Kälte, Wasser und Erde, Bewegung und Ruhe, Ernährung und Nahrungsverzicht, Heilpflanzen, aber auch durch positive geistige Impulse. Naturheilverfahren sollen durch eine dosierte Entlastung oder Belastung einen Ausgleich schaffen und die Selbstheilungskräfte des Menschen individuell fördern.

Prävention

Die Krankheitsprävention umfasst Maßnahmen, die Krankheiten vorbeugen, das Fortschreiten von Krankheiten eindämmen und die Folgen von Krankheiten verringern sollen. Es werden mehrere Stufen der Prävention unterschieden: Primärprävention (Risikoverhalten verhindern oder vorbeugen); Sekundärprävention (Risiken und Symptome im Vorhinein erfassen und Maßnahmen dagegen setzen); Tertiärprävention (Rehabilitation und Rückfallvorsorge nach einer Krankheit oder einem Unfall).

Qualitätssicherung, Qualitätsförderung

Qualität im Gesundheitsbereich bezieht sich auf eingehaltene Standards und Werthaltungen, die eine gute Versorgung der Klienten und Patienten ermöglichen. Ein wichtiges Ziel der Qualitätssicherung und -förderung ist es, mögliche Gesundheitsgefahren und Schaden von Klienten und Patienten abzuwenden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden beispielsweise Standards in der Aus- und Fortbildung des Fachpersonals definiert und kontrolliert oder hygienische und organisatorische Maßnahmen im Management einer Praxis oder Institution umgesetzt.

Salutogenese

Der Begriff Salutogenese geht auf den Medizinsoziologen Aaron Antonovsky zurück, der diesen ergänzend zum Konzept der Pathogenese prägte. Das Augenmerk liegt auf der Frage, welche Eigenschaften und Ressourcen die Gesundheit eines Menschen fördern.

Schulmedizin

Schulmedizin ist ein Sammelbegriff für die ärztliche Diagnose und Therapie auf der Basis wissenschaftlicher Theorien und Studien. Sie wird an medizinischen Hochschulen gelehrt. Alternative Begriffe sind etablierte Medizin oder evidenzbasierte Medizin.

Traditionelle Medizin

Traditionelle Medizin bezieht sich auf unterschiedliche Medizinsysteme weltweit. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder Ayurveda sind Beispiele für traditionelle Medizinsysteme. In den letzten Jahren wurden die Begriffe Traditionelle Europäische Medizin (TEM) bzw. Traditionelle Europäische (Natur)Heilkunde geprägt, um lokales Heilwissen und lange tradierte Verfahren in einem systematischen Zusammenhang darzustellen.

Volksmedizin

Die Volksmedizin umfasst heilkundliche Maßnahmen, die in der Bevölkerung überliefert werden bzw. wurden. Die Verwendung von Heilpflanzen steht heute im Mittelpunkt, es kommen aber auch tierische sowie mineralische Substanzen zum Einsatz. Magisch-religiöse Praktiken und eigene volksmedizinische Krankheitsvorstellungen sind im Vergleich zu früher in den Hintergrund getreten.